Siehe auch sowie Skitouren am 12. Januar 2006, 5. Januar 2010 und 1.+2. März 2013 sowie eine klassische Herbsttour am 3. Oktober 2010.
Hier meine Aufzeichnung der Route per GPS als GPX- oder KMZ- Datei für Google Earth, auch auf Trailguru (mit Statistiken) und auf Google Maps (mit den Fotos).
Oben am Taubenstein angekommen, fragte mich der Seilbahn-Führer, was ich vorhabe und bat mich, ihm bei meiner Rückkehr mitzuteilen, ob die Route auf die Rotwand bei den aktuell gut 50 cm frischem Schnee gut zu begehen ist — tags zuvor waren wohl mehrere Leute umgedreht, die zu Fuß statt mit Tourenski unterwegs waren. Erst dachte ich noch, dass ich bei dem miesen Wetter passenderweise mal auf den Hochmiesing gehen könnte, aber dann winkte die Nordflanke der Rotwand so verlockend herüber, dass ich kurzerhand beschloss, direkt querfeldein (über die Kleintiefenthalalm) auf die zuzugehen und den griffigen Schnee für einen wilden lotrechten Aufstieg zu nutzen. Allerdings war ich mir nicht sicher, ob ich besser links oder rechts vom Gipfelkreuz die weiter oben sehr steile Flanke aufsteige, zumal doch eine gewisse Lawinengefahr herrschte. Der Lawinenwarndienst Bayern schrieb dazu: In den höheren Lagen des bayerischen Alpenraumes fielen von Montag auf Dienstag 20 bis 30 cm, örtlich bis zu 40 cm Neuschnee. Derzeit beträgt die Schneehöhe ab etwa 1200m ca. 30 cm, oberhalb von 1800m zwischen 50 und 100 cm. Vereinzelt sind in den Hochlagen bereits größere Einwehungen in Rinnen und Mulden anzutreffen. Insgesamt liegt der in den letzten Tagen gefallene Neuschnee noch auf warmen, nicht gefrorenen Boden. Dadurch wird insbesondere auf steilen Wiesenhängen das Abgleiten des Schnees begünstigt. Es kann zur Bildung von Gleitschneemäulern kommen. Auch steile eingewehte Rinnen sind zu beachten. Eine Auslösung von kleinen Schneebrettlawinen durch Bergsteiger ist nicht auszuschließen. Ich wählte schließlich die linke Variante, zumal dort auf der Open Cycle Map, die ich per Smartphone zur Verfügung hatte, sogar ein Steig eingezeichnet war, den ich noch nie bemerkt hatte.
Zunächst war der Übergang harmlos, nur etwas beschwerlich, weil ich teils bis zum Bauch im Schnee gesteckt bin, meist aber nur bis auf Kniehöhe oder etwas weniger. Im Gipfelbereich wurde es dann allmählich steiler. So bei 40° kam doch tatsächlich eine Mini-Lawine ein paar Meter neben mir vorbei — was ich aber nicht so schlimm fand, nachdem die Schneemenge insgesamt nicht so gewaltig war. Etwas Sorge hatte ich dann allerdings schon, als es so etwa 50 Höhenmeter unter dem Gipfel bis zu 70° steil wurde. Nach einem kurzen flacheren Stück am Grat kam dann — wenige Meter unter dem Gipfel — eine etwa drei Meter hohe Felsstufe, die nahezu senkrecht zu überklettern war. Das war dann doch recht kritisch, zumal der schrofige Untergrund etwas rutschig war und man bei einem möglichen Abrutschen möglichst auf dem Flachstück zum Stillstand kommen sollte, denn danach ging es etwa 100 Höhenmeter sehr steil am größtenteils verschneiten Grat abwärts. So musste ich erst etwas Mut sammeln (denn umzudrehen wäre ebenso gefährlich — und zudem schade — gewesen) und konnte dann aber der Schneelage auch etwas Gutes abgewinnen, nämlich indem ich mir zum Halt für die Hände tiefe Löcher und für die Füße waagerechte Tritte formen konnte. Nach einem Stoßgebet und einem beherzten Aufschwung war ich dann heilfroh, endlich den Körperschwerpunkt hinter der Kante zu haben, wo ich mit dem Oberkörper noch etwas Reibung auf dem Schnee genutzt habe und dann, mit den Armen gut im Schee vergraben, meine Füße, die keinen guten Halt fanden, vorsichtig nachziehen konnte.
Danach waren es nur noch ein paar Schritte zum Gipfelkreuz. Es waren kurz vor meiner Mini-Kletterpartie drei Leute von dort weggegangen, und dann kamen bald noch drei andere Leute, alle von der harmlosen Südseite. Die Sicht war trotz der Wolken recht gut: so klar wie an diesem Tage habe ich München meiner Erinnerung nach von den Bergen aus noch nie gesehen. Mein Kollege, der mich wegen einer projekttechnischen Frage aus München auf dem Handy anrief, und ich hätten uns beim Sprechen zuwinken können ;-) Der Normalweg an der Südwestseite etwas unterhalb des Grats entlang und dann nach Norden drehend zurück zur Taubensteinbahn war schon relativ gut gespurt und daher recht locker zu gehen — sogar besser als knapp vier Wochen zuvor, wo es an den steileren Stellen im Wald etwas feucht und dementsprechend glitschig war.
Überblick | ||||
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Bergfahrt mit Taubensteinbahn | Was ist denn das? | Skitourengeherin! | ... und Wanderer | |
am Taubenstein | Guffert | Risserkogel, Blankenstein | Taubensteinhaus | |
Rund um die Kleintiefenthalalm | Meine Abzweigung | ...zur Rotwand | ||
In der Rotwand-Nordflanke | es wird steiler | |||
Ein Lawinderl | ...kommt vorbei | ... von hier | Risserkogel, Blankenstein | |
Taubenstein - Hochmiesing - Ruchenköpfe | Großtiefenthal-Alm | Ruchenköpfe | ||
Blick nach unten | ... und nach oben | Es wird ... | noch steiler! | |
Kletter-Kollege | Die Stufe | ...geschafft! | Blick zurück | |
Rotwand-Gipfel | Kreuz ganz nah | Hochmiesing | Wendelstein | |
360° Gipfelpanorama | Wilder Kaiser | |||
Rotwandhaus fern | ...und nah | Zillertaler? | Rote Wände | |
München in der Ferne | München voll rangezoomt (4 Fotos, Brennweite 324mm) | |||
Rückkehr zum Taubenstein | ||||
Taubenstein | bequem auch bei Schnee | meine Abzweigung | Jägerkamp | |
Taubensteinbahn | Taubensteinhaus | |||
Touristen mit zwei Beinen | ...und mit vier Beinen | Zugspitze | zurück ins Tal |